Vorstandswahlen beim Imkerverein Norden
Corona und kühle Witterung setzen Imkerinnen und Imker zu
Norden – Die Mitglieder des Imkervereins Norden haben während der jüngsten Jahreshauptversammlung im Haus der Vereine ihren Vorstand in den wesentlichen Positionen bestätigt. An der Spitze steht weiterhin Thorsten de Buhr (Hage), sein Stellvertreter bleibt Walter Schadt (Norden), Walter Ehmen (Osteel) führt wie gewohnt die Kasse und Richard Fransen (Norden) bleibt zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Neu im Amt als 2. Kassierer ist Bernhard Kiesecker (Hage) gewählt worden. Zu Kassenprüfern wurden Axel Klar (Hage, wiedergewählt) und Melissa Buß (Norden) gewählt. Die Funktion des Wanderwartes übernimmt weiterhin Eberhard Janssen (Norden).
In seinem Bericht sprach Vorsitzender de Buhr von einem „erneut schwierigen Jahr 2021“. Wegen der Corona-Pandemie sei das Vereinsleben stark eingeschränkt gewesen, die sozialen Kontakte gegen Null tendiert Aber auch die gestiegenen Rohstoffpreise bei den Imkereiartikeln bekamen die Imkerinnen und Imker nach den Worten de Buhrs stark zu spüren, ebenso die hohen Mineralölpreise. „Vielfach konnten wir das nicht auf den Honigpreis umlegen“, wies der Vorsitzende darauf hin, dass die heimischen Imker mit den importierten Honigarten preislich konkurrieren müssten. „Zudem soll ja auch der heimischen Honig in einem guten Preisgefüge liegen. Wie wir wissen, entscheiden sich Kunden gerne für einen Supermarkt-Honig, da viele den Unterschied hinsichtlich Qualität und Regionalität bei höheren Preisen nicht bereit sind zu zahlen“, sagte der Vorsitzende. Ein weiterer Grund seien die gestiegenen Lebensmittelpreise im Allgemeinen.
Hinzu kommt, dass das Honigjahr 2021 laut de Buhr schlecht ausgefallen ist. Die Monate April und Mai seien verregnet, sodass viele Obstbaumblüten zerstört worden seien. Zudem konnten die Bienen wegen der kalten Witterung nicht fliegen. „Das hatte auch zur Folge, das einige Bienenvölker sehr schnell verhungert sind“, merkte de Buhr an, dass es die Imker im Süden des Landes noch schlechter getroffen habe. „Dort fiel die Honigernte nahezu komplett aus.“
Aufgrund der Pandemie musste im letzten Jahr die Neuimkerschulung in der Kreisvolkshochschule Norden ausfallen. Das hatte natürlich zur Folge, das der Imkerverein Norden kaum Neumitglieder gewinnen konnte. Der Imkerverein Norden ist in den nächsten Jahren nach den Worten des Vorsitzenden auf neue Mitglieder angewiesen, denn der Altersdurchschnitt und somit der Verlust von Imkerinnen und Imker sei vorprogrammiert. Umso glücklicher zeigte sich de Buhr, dass im Februar an der KVHS-Norden eine neue Schulung für Neuimker/-innen mit 13 Teilnehmenden angeboten werden konnte.
Es sei wichtig, Menschen sowohl für das Hobby Imkerei zu begeistern als auch die Blickrichtung für den Naturschutz zu fördern. „Diese Themen gehören für mich sehr eng zusammen, denn ohne den richtigen Naturschutz wird es sehr schwer für uns alle werden. Auch wenn der Niedersächsische Weg und das Biosphärenreservat beschlossen sind, so lassen die damals angekündigten Maßnahmen noch lange auf sich warten. Den Kampf für ein bessere ökologisches Umfeld für unsere Bienen können wir nur gemeinsam und mit Geschlossenheit gewinnen“, kündigte de Buhr an, beide Maßnahmen weiterhin kritisch zu begleiten.
Als sehr erfolgreich bezeichnete der Vorsitzende das Ergebnis des Spendenaufrufs der ostfriesischen Imkervereine für die Flutopfer an der Ahr. Allein aus dem Norder Imkerverein seien 585 Euro gesammelt worden. /RF