FAQ

Welche Leidenschaft muss ich für das Hobby Imker mitbringen?
Sie haben ein gestiegenes Interesse an Natur und an der Insektenwelt? Sie wissen wann gewisse Pflanzen blühen? Sind zeitlos und entspannt, denn jedes Bienenvolk benötigt seine Aufmerksamkeit in jeder Hinsicht.
Denn es gibt nichts schlimmeres als seine Bienen zu vergessen. Die Zeit von April bis September erfordert viele Arbeitsschritte, die stets geplant werden müssen. Hier ist meinst ein Urlauber nicht möglich.
Zudem sollten Sie in guter körperlicher Verfassung sein, denn ein Bienenvolk kann mal schnell 45 kg wiegen. Auch die finanziellen Mittel spielen eine große Rolle in der Imkerei, denn die können sehr schnell in die Höhe steigen.
Im Voraus sollte abgeklärt werden, ob eine Bienengift-Allergie bei sich selbst oder in der Familie vorliegt.
Wie werde ich Imker oder Imkerin?
Bevor Sie sich ein Bienenvolk kaufen und am Ende hilflos in die leere Bienenbeute schauen, besuchen Sie lieber eine Neuimkerschulung bei der Kreisvolkshochschule Norden. Auch wenn es keine gesetzliche Pflicht zur Schulung gibt, nutzen Sie das Angebot!
Diese findet einmal jährlich mit Beginn im Februar statt. Hier erlernen Sie alle Theoretischen und praktischen Fertigkeiten für ein guten Start in ihr neues Hobby.
Lernen Sie mit gleichgesinnten in einer guten Atmosphäre. Der Beginn und Erfolg mit ihrem Hobby verknüpfen wird zu ihrem Glück.
Was kostet ein Bienenvolk?
Ein Bienenvolk kostet im Frühjahr ca. 150 €. Darin sind nicht die Beute oder sonstiges enthalten. Dieses sogenannte Wirtschaftsvolk erbringt dann im selben Jahr auch Honig.
Sind Bienenstiche gefährlich?
Bienenstiche nicht gefährlicher als andere Insektenstiche. Es kann zu Schwellungen und Rötungen rund um die Einstichstelle kommen. Diese sind meinst nach kurzer Zeit abgeklungen.
Nur in seltenen Fällen kommt es zu allergischen Reaktionen und Entzündungen. Etwa 1-1,5 % der deutschen Bevölkerung sind von einer Bienengiftallergie betroffen. Diese zeigen sich durch Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Druck auf der Brust, Atemnot.
Hier wird eine sofortige ärztliche Behandlung empfohlen.
Was mache ich bei einem Bienenstich?
Der Stich sollte schnell wie möglich entfernt werden, damit der Gifteintrag verringert wird. Anschließend sollte die Hautregion mit warmem (heißem) Wasser behandelt werden. Eine Wassertemperatur > 42 Grad wird hierbei empfohlen,
denn bei dieser Temperatur werden die Eiweißmoleküle im Gift neutralisiert.
Wieviel Zeit veranschlagt das Hobby?
Das Bienenjahr beginnt im April und endet im Oktober mit den letzten Behandlungen am Bienenvolk. Eine Kontrolle auf Schwarmtrieb findet alle 9 Tage statt. Auf längeren Urlaub des Imkers sollte verzichtet werden.
Darf ich Bienenbeuten in meinem Garten aufstellen?
Nachdem Sie ihre Bienen beim Veterinäramt angemeldet haben, können Sie nach einem guten Standort in ihrem Garten suchen. Dazu gilt das jeder Bienenstand dem Veterinäramt gemeldet werden muss.
Was mache ich, wenn ich ein Wespennest auf meinem Grundstück entdecke?
Sollten Sie in ihrem Garten oder auf dem Dachboden ein Wespennest vorfinden, ist dieses erstmal nicht weiter tragisch. Machen Sie keine hektischen Bewegungen und hauchen Sie diese Wespen auf keinen Fall an. Ebenso sollten Sie nicht versuchen das Nest
eigenständig zu entfernen, denn das könnte im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Für diesen Fall hat der Imkerverein Norden einen vom Landkreis Aurich ernannten Wespenbeauftragten, der Ihnen schnelle Hilfe anbieten kann.
Auf der Homepage des Imkervereins Norden (www.imkerverein-norden.de) finden Sie die Telefonnummer.
Benötige ich als Imker oder Imkerin eine Genehmigung?
Eine Genehmigung über das Aufstellen von Bienenständen erhalten Sie beim Veterinäramt.
Benötige ich als Imker oder Imkerin eine Versicherung?
Grundsätzlich benötigen Sie in erster Hinsicht sicherlich keine Versicherung. Jedoch können Sie wie im wahren Leben schnell einem Punkt geraten, wo ihre Beuten durch Diebstahl, Vandalismus oder gar Brand beschädigt werden.
Auch ein Rechtsstreit kann Ihnen schnell den Spaß am Hobby nehmen. Wenn Sie dem Imkerverein Norden beitreten, ist im Beitragssatz des Landesverbandes die Versicherung inklusive.
Wie oft kann man Honig ernten?
Die durchschnittliche Honigernte beschränkt sich in Ostfriesland auf zwei Ernten. Das ist zum Einen die Frühtracht, hier sammeln die Bienen ab Ende April bis zum Juni in der Obstblüte, Löwenzahn, Weißdorn.
Zudem ist Ostfriesland für den klassischen Rapshonig bekannt. Ab Juni bis Mitte Juli lässt sich die Sommertracht ernten. In dieser Zeit fliegen die Bienen hauptsächlich die Trachtquellen Himbeere, Weißklee und zum Abschluss die Linde an.
Der legendäre Waldhonig kann in Ostfriesland leider nicht geerntet werden.
Was bietet der Imkerverein Norden e.V.?
Der Imkerverein Norden e.V. bietet einen guten Ausgleich zwischen Jung und Alt, sowie monatliche Vereinstreffen mit aktuellen Beiträgen zur Bienensaison.
Wir setzen uns für den Natur Tier und Artenschutz in unserer Region ein. Zudem unterstützen wir unsere Bildungsträger und Kindergärten mit der Umwelterziehung.
Wie werde ich Vereinsmitglied?
Bitte schreiben Sie uns über unser Kontaktformular oder laden Sie in unserem Downloadbereich direkt das Antragsformular herunter.
Welcher Standort ist für Bienen geeignet?
Der Bienenstandort sollte eine gute Pollen- und Nektarversorgung bieten.
Auch sollte die Anzahl der Bienenvölker in Ihrem Garten ein gewisses Maß nicht überschreiten, denn dieses kann schnell zu übermäßigen Bienenflug in der Nachbarschaft führen. Als Grundregel gilt hier für ein Bienenvolk ca. 200 qm und jedes weitere 100 qm.
Wie sieht ein insektenfreundlicher Garten aus?
Ein Insektenfreundlicher Garten bietet vielen Insekten nicht nur eine vielseitige Nahrungsquelle, sondern auch Lebensraum und Brutmöglichkeiten.
Ein wichtiger Punkt sollte bei Ihnen der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und künstliche Mineraldünger sein. Die Insektenwelt hat es in der industriellen Landwirtschaft schwer genug. Schaffen Sie ein Refugium für Mensch und Tier und Sie werden nach kurzer Zeit sehen, wie Insekten und Schmetterlinge Ihren Garten erobern. Behandeln Sie ihre Pflanzen mit organischen Dünger und Kompost. Bitte denken Sie auch daran, dass eine Wasserquelle im Garten nicht fehlen sollte. Weitere Informationen und Tipps zur Gartengestaltung bekommen Sie beim Imkerverein Norden.
Benötigen Bienen eigentlich Wasser?
Insekten aller Art nutzen gerne Ihre Wasserquelle, die Sie bereitstellen. Ein Bienenvolk sammelt im Jahr ca. 25 Liter. Bitte stellen Sie aus gut gemeinter Unterstützung keinen Honig oder sonstiges als Futterquelle zur Verfügung, denn dieses führt zum Tod des Bienenvolkes.
In vielen Honigen aus dem Ausland befinden sich Sporen die Lebensbedrohlich für unsere heimischen Insekten sind.
Was ist eine Beute?
Eine Beute ist die Behausung für Bienen. Moderne Magazinbeuten bestehen aus einer oder mehreren übereinander gestellten sogenannten Zargen (oben und unten offene Kästen) sowie einem abnehmbaren Deckel und einem untergesetzten Boden aus Holz oder Kunststoff. Mehr
Wie kann ich den Imkerverein Norden regelmäßig unterstützen?
Um den Imkerverein Norden zu unterstützen müssen Sie kein Imker sein. Sie haben die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft.
Kann ich den Imkerverein Norden mit einer Spende unterstützen?
Sie können den Norder Imkerverein selbstverständlich mit einer Spende unterstützen. Eine Spendenbescheinigung stellen wir Ihnen dazu gerne aus.
Warum wird mein Insektenhotel nicht angenommen?
Die Gründe können sehr vielseitig sein. Zum einen ist die Ausrichtung des Insektenhotel sehr wichtig. Dieser sollte stets zur Sonnenseite gewandt sein. Auch Kälte und Feuchtigkeit können eine große Rolle spielen.
Viele der gekauften Insektenhotels entsprechen nun gar nicht den Kriterien einer Brutstätte, Bohrlöcher teilweise zu groß, zu klein oder sie sind einfach unsauber verarbeitet. Dieses führt dann zu Verletzungen beim Schlupf.
Ebenso sind viele Füllungen in den Insektenhotels nun gar nicht für Insekten bestimmt, zum Beispiel die Tannenzapfen. Kaufen Sie daher nicht irgendein Insektenhotel, sondern zum Beispiel bei Naturschutzverbänden mit dem richtigen Know-how.
Welche Probleme haben die hiesigen Imker und Imkerinnen?
Die Probleme in Ostfriesland sind sehr vielschichtig. Durch den hohen Einsatz von Pestiziden und Düngemittel in der industriellen Landwirtschaft sind in den letzten Jahr Agrarwüsten entstanden, die keinem Lebensraum für Insekten und Vögel bieten.
Nicht anders sieht es bei der Bewirtschaftung der Grünlandflachen aus. Wo früher Löwenzahn und andere Blühpflanzen zu sehen waren, steht heute nur noch Hochleistungsackergras.
Ebenso sind die Versiegelungen und der Verlust von Habitaten zu erwähnen. Der Eingriff in die Natur und Lebensraum wird immer größer. Das heißt, dass Nahrungsquellen für Insekten und Vögel sowie unseren Bienen immer mehr versiegen.